Brembo Bremsbeläge - beste Performance für jeden Anspruch
Auf die folgenden Themen gehen wir ein.
Inhaltsverzeichnis:
1. Warum Bremsbeläge von Brembo?
2. Welche Belagsmischungen gibt es?
2.1. Aufbau der Brembo Artikelnummer
2.4. Belagsmischungen für die Straße: CC SA LA SP
2.5. Belagsmischungen für die Rennstrecke: SC RC
2.6. Belagsmischungen für den Offroadeinsatz
3. Welcher Brembo Bremsbelag ist optimal für mich?
4. Wie fahre ich die Beläge optimal ein?
1. Warum Bremsbeläge von Brembo?
Brembo ist Weltmarktführer bei Bremsanlagen für Motorräder, PKW und Nutzfahrzeuge. Mit Brembo-Equipment wurden bereits über 200 Weltmeisterschaften gewonnen. Ständige Forschung und Weiterentwicklung garantieren eine bestmögliche Produktauswahl. Erweitert wurde das Angebot um ein vollständiges Programm an Hochleistungs-Bremsbelägen für den High-Performance Bereich. Dank der reichen Auswahl an Belagsmischungen ist Brembo in der Lage umfangreiche Einsatzmöglichkeiten abzudecken. Ob Rollerfahrer, Enduro- und MX-Fahrer, Straßenmachinenfahrer oder Amateur- und Profirennfahrer - jeder findest seinen für ihn passenden Belag.
2. Welche Belagsmischungen gibt es?
Üblicherweise unterscheidet man zwischen organischen Belägen und Belägen mit Sinteranteilen. Die Verwendung dieser beiden Typen ist jedoch nicht einsatzgebunden. Es können verschiedene Bremsbelagtypen für denselben Anwendungsbereich eingesetzt werden. Jedoch Obacht bei der Verwendung von Gussscheiben - diese vertragen keine gesinterten Beläge, da der Verschleiß absurd hoch läge.
Eine Belagsmischung zeichnet sich durch die Bremswirkung und den Verschleiß aus:
1. Bremswirkung (wie stark verzögert der Bremsbelag):
Die Bremswirkung wird durch den mittleren Reibwert und die Reibwertkonsistenz bei den wichtigsten Größen, welche den Bremsvorgang bestimmen (Geschwindigkeit, Verzögerung, Bremstemperatur) definiert. Diese wird am Bremsprüfstand und in Fahrversuchen am Fahrzeug ermittelt
2. Verschleiß:
Der Verschleiß entspricht dem verbrauchten Reibmaterial (in mm Stärke oder Volumen) im Verhältnis zur Anzahl (am Bremsprüfstand) der durchgeführten Bremsmanövern oder zur Kilometerleistung.
2.1. Aufbau der Brembo Artikelnummer
Nun gilt es erstmal kurz zu klären wie die Brembobelagsnummer aufgebaut ist
99% der Brembobeläge sind haben 8 Stellen - Bsp 07HO59SA
Position 1-2 "07" = Brembo - Katalognummer (für uns nur der Hinweis dass es sich bei dem Produkt um ein Bremsbelag handelt
Position 3-4 "HO" = Herstellernummer, in diesem Fall Honda - ist aber meist schon überholt da teilweise Hondabeläge auch Modellübergreifend verwendet werden können
Position 5-6 "59" = willkürliche fortlaufende Nummer um die Beläge zu unterscheiden
Position 7-8 "SA" = hier verbirgt sich die eigentliche Mischung des Belags. Dabei sind Buchstabenkombinationen und Zahlen zu unterscheiden. Zahlenwerte von 10 bis 49 verweisen auf organische Mischungen Carbon Ceramik, Zahlenwerte größer gleich 50 auf gesinterte Mischungen - Je höher die Zahl, desto stärker der Reibwert
2.2. Organische Mischungen
Organische Mischungen bestehen hauptsächlich aus Harz als Bindemittel, Metallen, Schmierstoffen und Schleifmitteln. In diesem Fall wird der Reibwert durch die Metalle und Harze erzeugt, während die Schmierstoffe und Schleifmittel zur Bremsstabilität und dem Sauberhalten bzw. zur Reinigung der Bremsscheiben beitragen.
Charakteristische Endungen der Artikelnummern in Position 7-8 : Zahlenwerte von 10 bis 49, CC, TT, RC
2.3. Sintermischungen
Sinter ist ein Gestein, das durch allmähliche mineralische Ablagerung entsteht. Sintermischungen bestehen aus Metallanteilen, die mit Schmierstoffen und Schleifmitteln vermischt und bei hohen Temperaturen miteinander verpresst werden. Die Mischung wird während der Sinterung ohne Verwendung von Klebstoffen auf einer Trägerplatte mit der gewünschten Form fixiert. Die Metallanteile bestimmen den Reibungwert des Bremsbelags, die Schmierstoffe tragen zur Bremsstabilität bei und die Schleifmittel halten die Bremsscheiben sauber. Jer nach Einsatzgebiet werden die organischen Beläge abgestimmt. Bei Racingbelag RC legt der Fokus auf höchste Bremsleistungen bei Höchsttemperaturen, bei Roadbelag liegt der Fokus eher auf hohe Bremsstabilität bei Bremsmanövern in jeglichen Situationen vom Start an bei mittleren Temperaturen
Charakteristische Endungen der Artikelnummern in Position 7-8 : Zahlenwerte von 50 bis 99, CC, XS, SX, SD, SA, LA, SP, SC
2.4. Belagsmischungen für die Straße: CC SA LA SP
Diese Belagsmischungen sind entworfen und optimiert für den Straßeneinsatz unabhängig davon ob diese organisch oder gesintert sind
Diese Mischungen weisen einen konstant hohen Reibwert unter allen Einsatzbedingungen, also sowohl bei niedrigen wie hohen Temperaturen, zusammen mit geringem Verschleiß, langer Lebensdauer und angemessener Kilometerleistung auf Carbon-Keramik (CC + ebenso Beläge mit den Endungen 10 bis 49): SA: LA: SP: |
2.5. Belagsmischungen für die Rennstrecke: SC RC
Diese Belagsmischungen sind optimiert für den Einsatz auf der Rennstrecke.
Diese Brembo Bremsbeläge wurden entwickelt, um den Piloten außerordentlich hohe Bremsleistungen zu bieten. Hauptvorzüge sind der hohe Reibwert und die Bremsstabilität vor allem bei heißen Bremsscheiben. Diese Eigenschaften gewährleisten eine exzellente und gleichmäßig hohe Bremsleistung ohne Auftreten des Fadingeffekts. Gegenüber dieser Anforderung tritt die Bedeutung der Bremswirkung bei niederen Temperaturen in den Hintergrund. RC: SC: |
2.6. Belagsmischungen für den Offroadeinsatz
Diese Belagsmischungen sind optimiert für den Geländeeinsatz
Diese Materialien wurden entwickelt, um maximale Effizienz bei wechselnden Einsatzbedingungen im Gelände zu garantieren, also bei niedrigen wie bei hohen Betriebstemperaturen sowie unter besonderen Einsatzbedingungen (Wasser, Schlamm, Sand), wenn häufig mit kalten Bremsscheiben gebremst wird. Daher muss das Material gegenüber äußeren Einflüssen besonders resistent sein SX: SD: TT Carbon-Keramik: |
3. Welcher Brembo Bremsbelag ist optimal für mich?
Welche Belagmischung man auswählen soll, ist nicht immer ganz einfach zu entscheiden. Grundsätzlich muss man zwischen 4 Faktoren abwägen: Leistung, Kontrolle, Haltbarkeit und Kosten.
Für Fahrer, die Ihr Fahrzeug eher praktisch nutzen, um etwa in die Arbeit zu fahren, eignen sich die organischen Mischungen am besten, da diese günstig in der Anschaffung und schonend für die Bremsscheibe sind. Auch für klassische Fahrzeuge ist eine organische Mischung zu empfehlen, da diese damals meistens als Standardbelag eingesetzt wurden. Diese Belagmischungen haben bei Brembo die Endung CC bzw. die Endziffern von 01 bis 49. Eine sensationelle Performanz bieteten diese Mischungen in Kombination mit Guss-Bremsscheiben.
Bei enthusiastischen und ambitionierten Fahrern, die gerne dynamisch Fahren, ist ein gesinterter Belag, der einen höheren Reibwert und somit eine höherer Bremsleistung hat, sehr beliebt. Diese Mischung ist mittlerweile auch bei fast allen Motorradherstellern als Erstausrüstungsbelag verbaut. Diese Beläge haben trotz Ihrer hervorragenden Bremseigenschaften auch eine lange Lebensdauer zu einem verbraucherfreundlichen Preis. Diese Mischungen haben die Endung mit der Ziffer 51-99, SA, LA und SP. Die Mischung „SP“ ist eigens für die hintere Bremsanlage entwickelt worden.
Für Abenteurer, die es fern abseits der Straße treibt, hat Brembo die Mischungen SX, SD und TT anzubieten. SX ist eigens für Off-Road-Rennen sowie Super-Motard. Diese Sintermischung bietet die beste Performance aus der Sparte. Für den herkömmlichen Off-Road-Fahrer wurde die SD-Mischung konzipiert. Diese ist ebenfalls gesintert, jedoch etwas umgänglicher in der Handhabung. Die organische TT-Mischung bietet die höchste Kontrolle zu dem besten Preis. Im Vergleich zu den beiden anderen muss man allerdings etwas an Leistung einbüßen.
Zu guter Letzt, kommen wir zu den Waghalsigen und Tollkühnen – Zu den Rennfahrern. Für diese besondere Gattung an Mensch hat Brembo, im Amateur-Sektor, die Mischungen RC und SC im Repertoire. Zu erkennen an den gleichnamigen Endungen in der Artikelnummer. Diese Mischungen sind nur für die Rennstecke geeignet und haben somit auch keine KBA-Nummer. Mit dieser brachialen Verzögerung muss man umgehen können. Die gesinterte SC-Mischung ist ein guter Kompromiss für Einsteiger ins Renngeschehen. Diese hat genug Leistung bei moderater Handhabung, um erste Erfahrungen zu sammeln. Aufgrund der Sinteranteile, tritt die Bremswirkung bereits bei niedrigen Temperaturen ein und verzeiht somit kleine Fahrfehler. Die organische RC-Mischung ist die erste Wahl für jeden Hobby-Rennfahrer. Diese entfaltet ihre höchste Bremswirkung bei hohen Temperaturen und ermöglicht somit eine exzellente Bremsleistung im Extrembereich. Ein Muss sind warmgebremste Bremsscheiben um die volle Bremskraft zu nutzen und den Bremspunkt hinauszuzögern. Weitere Renn-Mischungen finden Sie in der Racinge-Line von Brembo.
Folgende Tabelle gibt nochmal auf einen Blick eine Gegenüberstellung aller Beläge
Die funktionellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Mischungen stellen sich in Grafiken als Reibwert im Verhältnis zur Betriebstemperatur dar. Die Mischung RC (normale Bremstemperatur bis ca. 450 grad) besitzt einen sehr hohen Reibwert bei hohen Betriebstemperaturen, während die Mischungen für den Straßeneinsatz (beispielsweise SA) sich am besten zum Einsatz bei niederen / Mittleren Temperaturen (ca. 300 grad) eignen.
Das bedeutet, dass diese Sintermischungen, falls diese auf der Rennstrecke eingesetzt und damit über Gebühr beansprucht werden, von starkem Fading (Reibungsverlust) betroffen sind und oberhalb einer gewissen Temperatur zunehmend an Bremswirkung einbüßen. Umgekehrt kann sich beim Einsatz von Racing-Belägen auf der Straße kein hoher Reibwert aufbauen, wodurch sich der Bremsweg verlängert. Die mittleren Mischungen stellen stets einen Kompromiss für die beschriebenen Situationen dar. Diese bieten gute Leistungen über einen breiten Anwendungsbereich, fallen jedoch bei Betriebstemperatur-Extremen etwas ab.
4. Wie fahre ich die Beläge optimal ein?
Alle Mischungen erfordern sorgfältiges Einfahren. Dies gilt besonders für die Racingmischungen. Dieser Vorgang besteht aus mehreren Bremsmanövern mit leichtem Druck sowie Kühlphasen zwischen den einzelnen Bremsmanövern. Auf diese Weise wird ein korrekter thermischer Erwärmungs- und Abkühlungszyklus der Bremsanlage durchgeführt. Die Einfahrtszeit hängt von der Belagsmischung ab: Organische Beläge müssen länger eingefahren werden als Sinterbeläge.